Tipp!!
 
*Wasserstoffperoxyd (H2O2)
 
Synonym: Wasserstoffsuperoxid, Hydrogenium peroxydatum
Summenformel: H2O2
Englisch: hydrogen Peroxyde
 
Wasserstoffperoxyd bei Wundbehandlung sowie Strahlfäule,-pilz und Mauke
 
Struktur    H2O2
Wirkungen je nach Konzentration:
 
·         bakteriostatisch
·         bakterizid
·         ätzend
·         bleichend
·         oxidierend
 
 
 
 
 
Zubereitungen
 
·         Wasserstoffperoxyd-Lösung 30% PhEur
·         Wasserstoffperoxyd-Lösung   3% PhEur
·         Diverse Verdünnungen
 
 
Wasserstoffperoxyd:
 
ist ein chemisch aktives, geruchloses, ätzendes Molekül, das leicht in Wasser und Sauerstoff zerfällt:
       ·         2 H2O2 ---> 2 H2O + O2
 
Eine Chemikalie, die in tiefen Konzentrationen als Desinfektionsmittel und in höheren Konzentrationen als Bleichmittel zum Beispiel für Haare oder Geweihe verwendet wird.
 
 
Wundreinigung:
 
Die Medizin verwendet Wasserstoffperoxyd als antiseptisches Medikament, mit dem eiternde und verschmutzte Wunden reinigen kann. Durch Freisetzung von Sauerstoff und die Bildung von Schaum führt die Chemikalie zu einer Abnahme der Keimzahl, ohne direkt bakterizid oder bakteriostatisch zu wirken.
 
 
Wasserstoffperoxyd:
 
in 3%iger Verdünnung ist eine Art Desinfektionsmittel, gilt als totaler Bakterienkiller.
Wenn nicht seitens des Tierarztes genäht werden soll, kann 3%ige Wasserstoffperoxyd-Lösung eingesetzt werden.
Wasserstoffperoxyd wirkt stark oxidierend und damit gegen anaerobe Bakterien sowie gegen Pilze.
Da Wasserstoffperoxyd sehr aggressiv ist, sollte man es vor nächster Behandlung abwaschen, denn wenn es in der Wunde bleibt, greift es auch das gesunde Gewebe an.
Wasserstoffperoxyd brennt normalerweise nicht, nur bei wasserempfindlichen wunden Stellen.
Offene Wunden sollten wenn möglich offen gelassen werden.
 
 
Strahlfäule:
 
ist wohl das bekannteste Strahlproblem und leicht zu erkennen.
Bei Strahlfäule wirkt der Huf zersetzt, der Strahl ist oft geschrumpft, wirkt faserig. Es findet sich schwarze, faulig stinkende Schmiere.
 
Die veterinärmedizinische Therapie empfiehlt die regelmäßige lokale Behandlung mit 10%iger Kupfersulfatlösung bzw. mit Wasserstoffperoxyd.                                           
       
* erhältlich in der Apotheke/Absprache mit Tierarzt und Hufschmied bei Anwendung                                  
 
Sehr gute Erfahrungen hat man sowohl bei Strahlfäule als auch bei Strahlpilz mit 3 % iger Wasserstoffperoxyd-Lösung (H2O2) gemacht (bei starker Fäulnis 5%ige oder 10%ige Lösung verwenden).  Ebenso mit Jodoformäther 5% aus der Apotheke. Bequem zu verwenden ist auch Wasserstoffperoxyd- Creme, wie sie beim Haarefärben für Menschen Verwendung findet.  (Erhältlich im Kosmetik- Handel, günstig).
Die Wirkung war in bisher allen Fällen sehr überzeugend, das Mittel ist günstig genug und einfach erhältlich, so dass es auch regelmäßig Verwendung findet, falls nötig. Wasserstoffperoxyd wirkt stark oxidierend und damit gegen anaerobe Bakterien, sowie gegen Pilze. Da es mit Wasser unter Bildung von Sauerstoff reagiert, schäumt es bei der Anwendung am Huf, dies ist unbedenklich.
Zur Behandlung der Strahlfäule sollten die fauligen Bereiche gründlich ausgeschnitten werden, soweit dies möglich ist.
 
 
Mauke:
 
definiert sich in einer akuten, schnell ins chronische Stadium übergehenden exzematösen Dermatitis. Meist beginnt die Mauke in der Fesselbeuge, besonders an den Hintergliedmaßen, und steigt bei Pferden mit langem Behang nicht selten bis zum Mittelfuß, also dem Tarsal- und Karpalgelenk auf. Bei länger bestehendem Krankheitsverlauf kommt es zur Sklerotisierung im Bereich der Unterhaut.
Am Anfang besteht meist nur eine leichte Rötung der Haut in der Fesselbeuge. Mauke ist mit ständigem Juckreiz verbunden. Durch die dann eintretende Irritation der Hautoberfläche, durch das ständige Reiben und Stampfen, sowie auch durch Noxen wie Nässe, Harn, Ammoniak, Kot, Schmutz und bakteriendurchsetztem Matsch geht die anfangs bestehende Dermatitis erythematosa in eine Dermatitis madidans und im Endstadium in eine Dermatitis crustosa über. Das heißt, eine anfangs bestehende nur leichte Hautirritation verändert sich in relativ kurzer Zeit zu einer ernsthaften Erkrankung mit deutlichen Entzündungsanzeichen. Nicht nur das Hautbild verschlimmert sich relativ schnell, auch steigt die Mauke von der Fesselbeuge in relativ schneller Zeit bis zum Mittelfuß hinauf. Beteiligt sind immer Bakterien.
Besonders betroffen sind Pferde mit langem Kötenbehang; was jedoch im Umkehrschluss nicht heißen darf, den Kötenbehang vorsorglich abzuschneiden, da hierdurch die Pferde im Allgemeinen empfindlicher für Mauke werden; da Wasser, Regenwasser und Schmutz nicht mehr ungehindert ablaufen können.
 
 
Bewährt hat sich:
Schmutz trocknen lassen und dann vorsichtig ausbürsten. So bleibt die empfindliche Haut in den Fesselbeugen widerstandsfähig und wird nicht sensibilisiert für eine Hauterkrankung wie die Mauke.
 
Die veterinärmedizinische Therapie besteht in Salben mit Zinkoxid, Salicylsäure und Prednisolon. Zusätzlich werden Waschungen mit mildem Seifenwasser und auch mit
3%iger Wasserstoffperoxydlösung empfohlen.
 
 
Wasserstoffperoxyd wird einfach auf betroffene Stellen aufgetragen (mit Spray oder Aplikator) bis das Problem verschwunden ist.
Achtung
 
 
Nach Anwendung von Wasserstoffperoxyd oder dergleichen:
Händewaschen nicht vergessen!!
Besondere Vorsicht bei hohen Konzentrationen nötig!!